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Aal – Anguilla anguilla

Lebenszyklus
– beim Aal handelt es sich im Donausystem nicht um eine einheimische Fischart. Er kommt eigentlich nur in den direkten Nord- und Ostsee bzw. Atlantikzuflüssen vor, was sich durch seinen Lebenszyklus erklärt. Der Aal beginnt sein Leben damit, dass er in der Sargassosee einem Bereich des Golfs von Mexiko in mehreren hundert Metern Tiefe aus seinem schwebenden Ei schlüpft und als Larve dann an die Wasseroberfläche getragen wird. Mit den Meeresströmungen wird diese Larve, die an eine Weidenblatt erinnert und sehr lange als eigene Fischart betrachtet wurde, an die nordafrikanischen und europäischen Küsten getragen. Diese Reise dauert ca. drei Jahre und an der Küste angekommen wandelt sich die kleine Larve in einen durchsichtigen aber schon aalähnlichen Glasaal um, der dann entlang der Küsten nach Norden wandert und wo möglich in die einmündenden Flüsse einwandert. Einmal im Süßwasser der Flussmündung angekommen wandelt sich der kleine Glasaal in einen bereits pigmentierten Steigaal um und beginnt gegen die Strömung in den Flüssen flussauf zu wandern, um sich den gesamten Lebensraum zu erschließen. Dabei bleiben an den Küsten die höchsten Aaldichten erhalten und je weiter man sich im Flusssystem flussauf bewegt umso geringer werden die Bestände dieser Fischart. Mit der veränderten Dichte verändert sich auch das Geschlechterverhältnis. Da der kleine Aal erst mit einer Länge von über 10 cm sein Geschlecht festlegt, ist zu beobachten, dass bei hohen Aaldichten bevorzugt Männchen entstehen und mit abnehmender Aaldichte der Anteil der weiblichen Fische dieser Art ständig zunimmt. Dies ist auch dadurch erkennbar, dass die Durchschnittsgröße der Aale in den Oberläufen erheblich größer ist als in den Unterläufen. Dies beruht auf der Tatsache, dass männliche Aale selten über 50 cm Länge erreichen, während die Weibchen bis deutlich über einem Meter lang werden und dann ein Gewicht von ca. 5 kg erreichen. Die Fische verbringen dann eine unterschiedlich lange Zeitspanne (3 bis gut 10 Jahre) im Süßwasser in der sie abwachsen. Verhaltenstechnisch ist er in dieser Zeit ein nachtaktiver Fisch, der nur bei sehr trübem Wasser auch tagsüber Aktivitäten zeigt. Im letzten Herbst ihres Süßwasseraufenthalts, meist ab den ersten kühlen Nächten im Oktober, beginnen die Fische sich zusammen zu rotten und flussab in Richtung Flussmündungen abzuwandern. Meist nutzen sie die steigenden und höheren Wasserstände nach kräftigen Regenereignissen in den Herbstmonaten. Ihr Ziel ist es bevor es zu kalt wird, das Meer zu erreichen. Dort wenden sie sich nach Nordosten und schwimmen quer durch die Nordsee auf den Norden Schottlands zu. Sie umrunden im Norden die englischen Inseln, erreichen dort in der Tiefe eine Meeresströmung, die sie nach Süden in den Bereich des Golfs von Mexiko trägt, den sie dann im Sommer nach ihrem Start erreichen. Auf ihrer Reise verändern sich die Tiere mehr und mehr. Ihr Verdauungssystem wird abgebaut, die Augen werden immer größer und ihre Geschlechtsprodukte reifen heran. Nach dem Ablaichen in der Sargassosee sterben die Elterntiere dann ab und die zurückbleibenden, befruchteten Eier beginnen diesen Lebenszyklus von Neuem. Anatomisch und physiologisch ist der Aal ein sehr interessanter Fisch. Er besitzt keine Bauchflossen und Rücken-, Schwanz- und Afterflosse sind zu einem geschlossenen Flossensaum verschmolzen. Des weiteren beobachten wir im Süßwasser sehr unterschiedliche Kopfformen. Nehmen die Aale bevorzugt Fischnahrung auf, dann entwickeln sich Fische mit sehr breiten und kräftigen Kiefern. Fressen sie eher Invertebratennahrung, dann bleiben die Kiefer deutlich schwächer und ihre Kopfform erheblich spitzer. Zwischen Breitkopfform und Spitzkopfform finden sich je nach Gewässer üblicher Weise alle Übergangsformen. Physiologisch ist der Aal in Besitz des wohl empfindlichsten Geruchssinnes unter den Süßwasserfischen. Sein Riechepithel ist extrem häufig gefaltet und der Aal ist damit in der Lage eine Konzentration von Geruchsstoffen zu detektieren, die einem Tropfen des Stoffes auf dem Wasservolumen des Bodensees entspricht.

Äsche – Thymallus thymallus
Lebenszyklus
– Die Äsche als Leitfischart der gleichnamigen Region beginnt ihr Leben, wie viele Flussfischarten in strömenden, kiesigen Flussabschnitten. Die Äschen laichen zwischen März und April (Frühjahrslaicher) in kleinen Gruppen auf überströmten, kiesigen Flachbereichen ab. Dabei besetzten die Männchen längerfristig, geeignete Abschnitte während sich die Weibchen aus oberhalb oder unterhalb liegenden Schutzzonen immer nur kurzfristig am Laichplatz zu finden sind. Die gelblich, orangen Eier, die einen Durchmesser von gut 3 mm aufweisen werden dabei in den oberen Kiesschichten deponiert. Die Weibchen schlagen dabei keine echte Laichgrube, sondern drücken ihren Hinterkörper in den idealer Weise sehr locker liegenden, oberflächlichen Kies. Die Entwicklung der Eier dauert dann bei 10 °C ca. 20 Tage, bis die kleinen Dottersacklarven dann aus den Eiern schlüpfen. Diese halten sich dann aber nochmals einige Tage im Kieslückensystem auf, ehe sie emergieren und ihre Schwimmblase an der Wasseroberfläche füllen. Dabei driften sie flussab und suchen dabei strömungsreduzierte, reich strukturierte, flache Uferbereiche auf, in denen sie die Nahrungsaufnahme beginnen. Das weitere Wachstum erfolgt bei guten Bedingungen sehr schnell, so dass die Jungäsche bei guten Bedingungen bis zum ersten Herbst eine Länge von gut 10 bis knapp 20 cm erreichen kann und mit zunehmender Größe immer tiefere und schneller fließende Gewässerbereiche aufsucht. Auch das weitere Wachstum geschieht in nahrungsreichen Gewässern sehr schnell, so dass die Fische üblicher Weise als Männchen im dritten Lebensjahr bei gut 30 cm Länge und die Weibchen meist im viErten Lebensjahr bei meist um 35 cm Länge die Geschlechtsreife erreichen. Die Äsche ist zeitlebens eine Fischart, die im Freiwasser und damit wenig unterstandsbezogen lebt. Ihre Nahrung ist von Invertebraten passender Größe dominiert, wobei sie bei klarem Wasser und guter Sicht sehr viel Flugnahrung von der Wasseroberfläche aufnimmt. Nur im Alter und auch dann nur bevorzugt in der kalten Jahreszeit werden auch Jungfische als Nahrung gejagt. Die Äsche weist anatomisch mehrere Besonderheiten auf. Zum einen wird ihre Optik sehr stark von der insbesondere bei Männchen enorm großen Rückenflosse dominiert, die auch je nach Ausprägung eine ganzjährige Unterscheidung der Geschlechter erlaubt. Zum anderen ist sie neben der Gruppe der Renken ein Salmonide, der ein vergleichsweise grobes Schuppenkleid aufweist und im Gegenzug nur eine sehr feine Hechelbezahnung im vergleichsweise kleinen Maul erkennen lässt. Zudem sei noch darauf verwiesen, dass es sich bei der Äsche um einen ausgesprochen empfindlichen Fisch handelt. Manipulationen (z.Bsp. Hakenlösen) außerhalb des Wassers übersteht die Äsche sehr schlecht. Selbst „normales“ Drillgeschehen führt dazu, dass die Äsche oft völlig erschöpft verdriftet würde. Hier ist es angezeigt, den Fisch noch einige Augenblicke, locker in der Hand gegen die Strömung gehalten, sich erholen zu lassen, ehe er wieder in sein Element entlassen wird. Die Äsche erreicht selten eine Länge von über 60 cm, was dann Gewichte von über 3kg ermöglicht. Die größte Länge erreichen meist die Milchner.

Aitel oder Döbel – Squalius cephalus
Lebenszyklus
– Das Aitel ist die derzeit wohl noch häufigste Strömung liebende (rheophil) Fischart unserer Gewässer. Es besiedelt allerdings durchaus auch stehende Gewässer und Gewässerabschnitte. Nach der Laichzeit der Nase meist ab Ende April, aber oft lange andauernd bis in den Juni hinein laicht das Aitel, meist an kiesigen, flachen zumindest langsam überströmten Gewässerabschnitten ab. Es hat grünliche Eier mit knapp 2mm Durchmesser, die klebrig sind. Durch die meist schon deutlich zweistelligen Gewässertemperaturen in diesem Zeitfenster entwickeln sich die Eier rasch und bereits nach knapp zehn bis vierzehn Tagen schlüpfen die kleinen Fischlarven aus. Diese steigen dann sehr rasch an die Wasseroberfläche, wo sie ihre Schwimmblase füllen und flussab in geeignete Lebensraumabschnitte verdriftet werden. Die kleinen Aitel entwickeln sich entlang der Ufer in strömungsberuhigten Teilbereichen, werden aber oft auch in angebundene Stillwasserbereiche verdriftet, wo sie aufgrund der fehlenden Strömung, des Nahrungsreichtums und der höheren Wassertemperaturen am besten wachsen dürften. Während man am Ende des ersten Lebensjahres in den Flusshabitaten oft noch Jungfische findet die kaum 3 cm lang sind, erreichen sie in den warmen Altwässsern oder auch passenden warmen Nebenflüssen durchaus 5 bis 7 cm Länge. Das Aitel wächst nicht besonders schnell, und so sind im dritten Lebensjahr oft Männchen beim Ablaichen zu beobachten, die nur gut über 20 cm Länge erreicht haben. Die Weibchen, die man beim Ablaichen beobachten kann sind meist zumindest gut 25 cm lang, haben aber eventuell schon das vierte Lebensjahr erreicht. Die Maximale Größe dieser Fischart dürfte im Bereich zwischen 60 und 70 cm bei einem Gewicht von um 5kg liegen. Während die Brut des Aitels mit kleinstem Plankton das Fressen beginnt, stellen sich die Jungfische wohl sehr schnell auf Invertebratennahrung um. Später ist das Nahrungsspektrum des erwachsenen Fisches sehr variabel und reicht von Früchten, wie Kirsche oder Holunder, über Invertebratennahrung bis zum Fischchen, dass besonders in der kalten Jahreszeit nicht verschmäht wird. So landen immer wieder große Einzelfische dieser Fischart auch an Kunstködern, die eigentlich für Hecht oder Zander gedacht waren. Fischökologisch interessant ist die Tatsache, dass dieser Fischart von Seiten der Fischerei ein hohes maß von Raffinesse und Gelehrigkeit zugesprochen wird. So gelingt es mit einer Methode an einer Stelle im Fluss selten mehr als ein Aitel zu fangen, wohl weil die andern Artgenossen gewarnt wurden.

Bachforelle – Salmo trutta forma fario
Lebenszyklus
– Die Bachforelle als Leitart der Forellenregion ist auf sommerkalte, meist kleinere Fließgewässer beschränkt. Dort schlägt das Weichen der Bachforelle an überströmten kiesigen Gewässerbereichen, oft in kleinsten Nebenbächen zwischen Oktober und Dezember eine Laichgrube und legt mit dem Männchen zusammen die 5 bis 6 mm großen Eier in diese Laichgrube ab. Diese entwickeln sich dann bei niedrigen Wassertemperaturen oft bis zu 2 Monate lang ehe die Dottersacklarven ausschlüpfen. Auch diese halten sich oft fast nochmal so lange im Interstitiallsystem der Kiesbank auf, ehe sie ihren Dottersack ganz aufgebraucht haben. Dann kommt die kleine Bachforelle aus dem Kies an die Wasseroberfläche um ihre Schwimmblase zu füllen und mit der Nahrungsaufnahme zu beginnen. Hier spielen von Anfang an die kleinsten Stadien und Arten der vorkommenden Invertebraten die zentrale Rolle. Die kleine Bachforelle nutzt zu dieser Zeit jegliche Versteckplätze meist in sehr grobkörnigen Kiesrauschen, die sie bevorzugt besiedelt. Gegen Ende des ersten Lebensjahres hat die kleine Bachforelle dann eine Länge von ca. 15cm im optimalen Falle erreicht. Mit zunehmendem Wachstum erschließen sich die Fische tiefere Lebensraumabschnitte in ihrem Bach und erreichen im günstigsten Falle im zweiten Lebensjahr eine Länge von gut 20 cm. Dir Männchen erreichen dann zumindest teilweise schon die Geschlechtsreife. Die Weibchen erreichen diese meist erst im dritten Lebensjahr bei einer Körperlänge von ca. 30 cm. Je größer die Fische werden, desto mehr wird die Bachforelle zum Raubfisch. Elritze und Mühlkoppe, mit denen sie sich den Lebensraum meist teilen sind dann bevorzugte Beute dieser Raubforellen. Diese größeren Fische des Bestandes besiedeln meist die optimalen Versteckplätze im Bachabschnitt. Überhängende Uferbereiche, versunkene Wurzelstöcke, tiefe Gumpen oder auch Brückenbauwerke liefern Deckung gegen Feinde, und die vorbeiführende Strömung liefert ausreichend Nahrung. Wenn große Bachforellen in flussab gelegene größere Gewässerbereiche einwandern können und dort gute Lebensbedingungen vorfinden entwicklen sich hier oft erstaunlich große Einzelfische. Während der Durchschnitt selbst in unseren fruchtbarsten Forellenbächen wohl mit einer Größe von um 50 cm bei ca. 1,5 kg Gewicht die Maximalgröße erreicht haben dürfte, finden sich oft in der Äschenregion oder gar in der Barbenregion Einzelexemplare, die eine Gesamtlänge von ca. 1m bei Gewichten um 15 kg erreichen. Aber hier handelt es sich um Einzelindividuen, die zeitlebens optimale Lebensbedingungen vorgefunden haben. Optisch typisch ist für die Bachforelle eine gelblich – grüne Grundfärbung mit dunklem Rücken, begleitet von wenigen schwarzen und auch roten Punkten auf den Körperseiten. Leider ist durch das züchterische Vermischen von verschiedensten Bachforellenstämmen, teils auch von Seeforellen oder ähnlichen Fischen aus anderen Kontinenten die typische Bachforelle heute in Bayern nur mehr sehr selten zu finden und sollte geschützt werden, wo sie noch vorhanden ist.

Barbe – Barbus barbus
Lebenszyklus
– Die Eier dieser Fischart werden im Bereich von überströmten Kiesbänken abgelegt. Die laichreifen Barben suchen in kleinen Grüppchen, meist ein Weibchen mit zwei oder mehr Männchen die flachen Randbereiche von angeströmten Kiesbänken auf. Die Barbe liebt es aber deutlich gemütlicher, wie zum Beispiel die später beschriebene Nase. Die nur wenig klebrigen gelb - orange gefärbten Eier werden dann offensichtlich ins oberflächliche Lückensystem der Kiesbank eingedriftet um sich dort zu entwickeln. Die Barbe laicht deutlich später, wie die meisten anderen Kieslaicher der Barbenregion, meist Mai bis Juni. Nicht befruchtete oder absterbende Eier verfärben sich weiß und werden leichter und damit aus den Laichbetten ausgespült. Die zur Laichzeit deutlich höheren Wassertemperaturen von über 16 °C beflügeln die Entwicklung der Eier enorm, so dass die Larven, die als Besonderheit beim Schlupf noch kaum pigmentierte Augen aufweisen, meist bereit nach 5 bis 7 Tagen schlüpfen. Auch diese Fischlarven sind vorerst noch lichtscheu und ziehen sich tief ins Lückensystem der Kiesbank zurück. Erst einige Tage später kommen diese an die Oberfläche, füllen ihre Schwimmblase und driften flussab in geeignete Lebensraumabschnitte. Zu diesem Zeitpunkt beginnen sie auch Nahrung aufzunehmen. Ufernahe, strömumgsberuhigte und sich erwärmende Flachstrukturen werden vorerst bevorzugt. Aber bereits mit einer Länge von ca. 2 cm findet man die heranwachsende Barbe bereits in leicht strömenden Bereichen entlang oder im Hinterwasser der Kiesbänke und diese Entwicklung geht mit zunehmender Körpergröße weiter, so dass die Jungfische am Ende des ersten Lebensjahres schon oft in flachen, deutlich überströmten Kiesstrukturen zu finden sind. Mit dem weiterem Wachstum, das allerdings meist sehr langsam vor sich geht erschließen sich die Jungfische tiefere und schneller fließende Bereiche. Das Nahrungsspektrum Der Jungbarbe beginnt mit Planktonorganismen passender Größe und mit zunehmender Größe wird zunehmend Inverterbratennahrung mit genutzt. Größere bzw. vor allem kapitale Barben in Größen über 60 cm werden besonders in der kalten Jahreszeit auch mit Köderfischen, Fischfetzen oder gar Kunstködern regelmäßig gefangen. Ökologisch besonders ist an der Barbe noch erwähnenswert, dass sie in der kalten Jahreszeit echte Ruhebereiche im Flussgrund oder im Uferbereich aufsucht, wo sie bei niedrigen Wassertemperaturen oft in großen Schwärmen Winterruhe hält.Anatomisch bzw. physiologisch weist die Barbe ebenfalls Besonderheiten auf. Zum Einen gilt der Laich als giftig, bzw. bei den entsprechenden Weibchen zur Laichzeit auch das Bauchfleisch als ungenießbar. Zum andern hat die Barbe an ihrem unterständigen Maul sehr auffällige Barteln (vier Stück) auf. Beim Umgang mit der Barbe ist der erste Rückenflossendorn zu berücksichtigen, der als Sägestrahl ausgebildet ist. Dieser Dorn verhängt sich sehr gerne in Keschernetzen und ist aus diesen oft nur mit Schäden am Netz wieder zu entfernen. Nicht unerwähnt soll auch bleiben, dass die Barbe in der Lage ist, besonders unter Stress außerhalb des Wassers Töne von sich zugeben, die durchaus an das Grunzen eines Schweines erinnern können. Manch ein Fischer ist dabei schon so erschrocken, dass sich die Barbe noch im letzten Moment wieder in Sicherheit bringen konnte. Die Barbe erreicht in Ausnahmefällen eine Länge von über einem Meter, bei einem Gewicht von über 6 kg.

Bitterling – Rhodeus sericeus amarus
Beim Bitterling handelt es sich um eine Kleinfischart, die sich stark erwärmende Stillwasserbereiche bevorzugt.
Lebenszyklus
- Die Eier des Bitterlings entwickeln sich unter sehr besonderen Bedingungen, nämlich in der Atemhöhle einer Muschel. Um die Eier in einer Muschel ablegen zu können entwickelt sich an den Weibchen eine Legeröhre, die mehrere Zentimeter lang sein kann. Sie wird mit dem angesaugten Atemwasser in die Muschel eingeführt und damit die Eier dort positioniert. Die Befruchtung durch das Männchen geschieht dadurch, dass das Männchen sein Sperma ebenfalls in der Nähe der Atemöffnung der Muschel abgibt. Die Eier entwicklen sich dann im Schutze der Muschel und erst die schwimmfähigen Jungfische werden dann ins Freie ausgeatmet. Dort entwickeln sich die jungen Bitterlinge dann mit Planktonnahrung weiter, die es in den warmen, oft wasserpflanzen und schilfreichen Stillwasserflächen, die sie als Lebensraum bevorzugen, in großen Mengen gibt. Meist schon im zweiten Lebensjahr beteiligen sich die jungen Fische wiederum selbst an der Erhaltung des Bestandes ihrer Art. Die adulten Fische dieser Art, hier besonders die Männchen zeigen zur Laichzeit Ende April, Anfang Mai meist eine prächtige Laichfärbung. Neben der Laichröhre, die die Weibchen ausbilden zeigt der Bitterling keine auffälligen Besonderhiten. Er ist aber von anderen karpfenartigen Fischen vergleichbarer Größe sehr gut durch die auffällige Rautenform des Körpers unterscheidbar, auch das recht grobe Schuppenkleid, für einen so kleinen Fisch ist auffällig. Selbst ausgewachsene Bitterlinge erreichen kaum jemals zehn Zentimeter. Wir haben hier also eine ausgesprochene Kleinfischart vor uns. Die Bestände waren noch vor einigen Jahren sehr stark zurückgegangen. Heute finden sich zumindest lokal wieder sehr gute Bestände dieser geschützten Kleinfischart, die bevorzugt in den sich erwärmenden Altwassersystemen von Fließgewässern zu finden sind. Wo sie vorkommen bilden sie meist sehr dichte Bestände.

Elritze – Phoxinus phoxinus
Auch bei der Elritze handelt es sich um eine ausgesprochene Kleinfischart, die sich allerdings meist in der Forellen-, oder Äschenregion findet. Auch in der Uferzone von kalten, sauerstoffreichen Seen findet sich diese Fischart.
Lebenszyklus – Das Leben der jungen Elritze beginnt als Ei in der meist sehr flachen und kiesigen Uferzone von Seen oder Fließgewässern. Im späten April oder Anfang Mai suchen die Elterntiere der Elritze diese Strukturen in großen Schwärmen auf. Dabei zeigen die Männchen eine sehr auffällige Laichfärbung mit deutlichem Metallglanz auf den Schuppen und meist blutroten Flossenansätzen. Die Eier werden dann beim Ableichen ikm Schwarm befruchtet und entwickeln sich im oberflächlichen Lückensystem der bevorzugten Kiesflächen. Auch die nur wenige Millimeter langen frisch geschlüpften Fischlarven besiedeln das Interstitial des Laichplatzes, ehe sie in strömungsberuhigten, flachen und sich erwärmenden Uferzonen auf Nahrungssuche gehen. Kleinste Planktonorganismen werden hier aufgrund der geringen Größe zwangsweise bevorzugt. Auch in der weiteren Entwicklung werden geschützte Uferbereiche bevorzugt, so finden sich kleine Elritzen auch oft in Überschwemmungstümpel auf Kiesbänken, in Totholzlagern im Uferbereich oder reich strukturierten Uferbänken.Anatomisch haben wir hier keinen auffälligen karpfenartigen Fisch vor uns. Der schlanke meist drehrunde Körper ist durchgehend fein beschuppt und die Flossen sind abgerundet. Auffällig ist die bereits angesprochene Laichfärbung der Männchen zur Laichzeit, aber auch unter Jahr zeichnen sich alle Elritzen dadurch aus, dass sie meist einen deutlich erkennbaren dunklen Streifen auf der Mitte der Körperflanken vom Kopf bis zum Schwanzstiel aufweisen. Auch ein leichter Metallglanz findet sich bei beiden Geschlechtern ganzjährig, allerdings deutlich schwächer als zur Laichzeit bei den Männchen. Ansonsten handelt es sich bei der Elritze um eine ausgesprochene Kleinfischart, die nur selten größer als zehn Zentimeter werden dürfte. Das schmälert ihre Bedeutung für das Ökosystem in keiner Weise, weil sie sehr oft ein essentieller Futterfisch der auch dort lebenden Salmonidenarten ist. Das gilt sowohl für die Bachforelle in den Fließgewässern der Forellen- oder Äschenregion, wie auch für die Seeforelle, in den großen, kühlen Seen.

Flussbarsch – Perca fluviatlis
Lebenszyklus
– Der Flussbarsch ist für viele Fischer einer der ersten Fische, mit dem man Erfahrungen gemacht hat. Andererseits wissen wir viel zu wenig über diese Art. Das Leben einer neuen Barschgeneration beginnt im zeitigen Frühjahr, meist im März, oft noch bei Randeis. Unter diesen Bedingungen laichen die Barsche in den Uferbereichen von Flüssen und Seen meist an totem oder lebendem Pflanzenmaterial ab. Erwähnenswert ist hier, dass der Flussbarsch seine Eier gesammelt in einer meist rein weißen, netzartigen Konstruktion in untergetauchten Ästen, Wurzeln, Schilf oder Ähnlichem ablegt. Da die Wassertemperaturen meist noch sehr moderat sind dauert die Entwicklung der Eier meist um vier Wochen ehe die sehr kleinen (ca. 3 – 5mm) und fast durchsichtigen Fischlarven schlüpfen. Sie füllen sich ihre Schwimmblase und beginnen im großen Schwarm die Nahrungsaufnahme im Freiwasser ihres Lebensraumes meist mit feinstem Plankton. Auch die weitere Entwicklung durchlaufen die kleinen Barsche meist im Schwarm. Am Ende des ersten Lebensjahres haben die kleinen Flussbarsche meist eine Größe um knapp 10 cm erreicht. Für die männlichen Tiere ist oft schon im zweiten Lebensjahr bei einer Größe von ca. 15 cm die Geschlechtsreife erreicht und sie wachsen dann nur mehr sehr gebremst weiter. Weibchen werden selten vor dem dritten Lebensjahr geschlechtsreif und haben dann zumindest eine Größe von meist knapp 20 cm erreicht. Das Wachstum innerhalb eines Barschbestandes scheint aber Einzeltiere offensichtlich seht stark zu bevorzugen. Nur so ist es erklärlich, dass bei einer Durchschnittsgröße von ca. 30 cm und einem Gewicht von ca. 0,3 kg es Einzelfische schaffen Längen von über 50cm und Gewichte bis zu 5kg zu erreichen. Es hält sich der Verdacht, dass es sich bei diesen Vorwüchsern um Individuen handelt, die bereits im ersten Lebensjahr die Umstellung zur Fischnahrung vollzogen haben und wohl bevorzugt ihre Artgenossen fressen. Kannibalismus als das erfolgreichste Geschäftsmodell findet sich bei Raubfischen regelmäßig. Ansonsten fressen kleine Barsche so ziemlich alles was sie bewältigen Können, von Inverterbaten bis hin zu Fischen. Zudem legen sie im Jahresverlauf kaum eine Fresspause ein, weil sie auch in den Wintermonaten, selbst unter Eis einen gesunden Appetit an den Tag legen.Anatomisch auffällig ist am Flussbarsch allerdings wie bei den meisten heimischen Barschartigen eine zweigeteilte Rückenflosse, wobei der vordere Teil nur von Hartstrahlen aufgespannt wird und der hintere Abschnitt von Weichstrahlen gestützt wird. Zudem hat der Flussbarsch eine Schwimmblase ohne Schwimmblasengang (Verbindung zum Darm), was ihn empfindlich gegenüber schnellen Druckwechseln macht. Das hat sowohl Auswirkungen bei der Passage von Turbinen von Wasserkraftanlagen, aber auch beim Fischer, der unter Umständen einen Flussbarsch schädigt, weil er ihn zu schnell aus mehreren Metern Tiefe an die Wasseroberfläche holt.

Groppe oder Mühlkoppe – Cottus gobio
Die Groppe oder Mühlkoppe ist eine Kleinfischart der Forellenregion. Sie ist üblicher Weise in flachen, sauerstoffreichen und schnell fließenden Fließgewässern verbreitet, Stillgewässer werden nur in Ausnahmen besiedelt (kalte Gebirgsseen).
Lebenszyklus
– Das Leben der jungen Groppe beginnt gut bewacht unter der Obhut der Männchen, meist im Schutz einer Steinhöhle. Dort hat das Weibchen die Eier meist an die Decke geklebt, ehe sie vom Männchen befruchtet wurden. Das Männchen bewacht in der Folge das Gelege, versucht auch deutlich größere Feinde zu verscheuchen und pflegt die Eier. Nach dem Schlupf der gut 10mm großen Jungfische verteilen sich diese im Lückensystem des umgebenden Kieses und beginnen mit eigenständiger Nahrungsaufnahme. Die Jungfisch erreichen im ersten Lebensjahr meist ca. 4 cm und verdoppeln im zweiten Lebensjahr ihre Länge ehe die Männchen geschlechtsreif werden. Die Weibchen lassen sich oft noch ein Jahr Zeit und weisen meist schon eine Länge von mehr als 10 cm auf ehe sie sich an der Vermehrung des Bestandes beteiligen. Die Mühlkoppe ist schon früh ein Fisch der alle Nahrung aufnimmt, die sie bewältigen kann. Dabei klammert sie auch Laich und Jungfisch der anderen im Gewässer vorkommenden Fischarten nicht aus. Dabei wird wohl auch der eigene Nachwuchs nicht verschont. Ansonsten werden mit zunehmendem Wachstum sehr schnell alle Insekten und Krebstiere des Heimatgewässers gefressen, die sie bewältigen können. Tagsüber sitzen die Fische dieser Art allerdings bevorzugt unter Steinen in ihren Verstecken, die sie dann nachts verlassen um ihre Nahrung zu suchen.Anatomisch fällt bei äußerlicher Betrachtung die zweigeteilte Rückenflosse und die sehr großen Brustflossen auf. Die Bauchflossen sind bis in die Kehlregion nach vorne geschoben und nicht miteinander verwachsen. Auch das sehr große mit Hechelzähnen versehene Maul ist durchaus auffällig. Die Fische dieser Art weisen keine Schwimmblase auf nd bewegen sich daher auch selten im Freiwasser sondern meist eher sprunghaft vorschießend in Bodennähe. Auch bei der Mühlkoppe handelt es sich um eine ausgesprochene Kleinfischart, deren Individuen nur selten über 20 cm Länge erreichen. Trotzdem kommt dieser Fischart in der Forellenregion und bis in die Äschenregion flussab eine wichtige Rolle zu, weil sie als Nahrungsfisch für die vorkommenden Raubfische von sehr hoher Bedeutung ist. So wird sie von Arten, wie Bachforelle, Huchen aber auch von der Rutte regelmäßig gefressen, wenn ausreichende Bestände vorhanden sind.In den letzten Jahren war die Groppe oder Mühlkoppe insgesamt eher auf dem Vormarsch und hat sich ehemalige Siedlungsräume in unseren Bächen und Flüssen wieder zurückerobert. Dies lag wohl an der immer besseren Klärung unserer Haushaltsabwässer und der damit einhergehenden Verbesserung der organischen Wasserqualität der Fließgewässer. Wie sich die heute stark zunehmende Feinmaterialfracht unserer Fließgewässer hier in Zukunft noch auswirken wird, ist allerdings noch nicht abschätzbar. Ein erneuter Einbruch der Bestände dieser Art ist aber denkbar und nicht unwahrscheinlich.

Gründling – Gobio gobio
Beim Gründling handelt es sich um eine Kleinfischart, die bevorzugt in der Barbenregion Verbreitung findet.
Lebenszyklus
– Die Entwicklung des Gründlings beginnt meist an sandigen bzw. feinkiesigen strömenden Gewässerabschnitten, in denen die Elternfische im größeren Verband ablaichen. Die klebrigen , kleinen Eier haften an geeigneten Substratoberflächen fest und entwickeln sich dort. Nach dem Schlupf der Larven und dem Aufbrauchen ihrer Nahrungsreserven steigen die Fischlarven an die Wasseroberfläche auf, füllen ihre Schwimmblase und besiedeln dann strömungsberuhigte Uferbereiche ihrer Heimatgewässer. Sehr schnell orientieren sich die kleinen Jungfische bereits zum Gewässergrund hin und suchen auch rasch leicht fließende Bereiche auf. Bereits oft im zweiten Lebensjahr beteiligen sich die dann geschlechtsreifen Fische wiederum selbst an der Vermehrung des Bestandes. Auch sehr große Fische dieser Art erreichen nur sehr selten die 20 cm, was eine echte Kleinfischart kennzeichnet. Anatomisch auffällig ist für diese Fischart je eine Bartel auf beiden Seiten der Oberlippe. Der fein beschuppte Körper ist drehrund leicht dorsoventral abgeplattet und weist eine charakteristische Punktzeichnung entlang der Flanken auf.Zum Bestandsstaus in Bayern ist festzustellen, dass allgemein eher ein Rückgang dieser Art festzustellen ist. Hier sind als Ursachen wohl am ehesten der Verlust von geeigneten Laichplätzen und auch Jungfischarealen zu benennen. Trotz seiner geringen Größe nimmt diese Fischart normaler Weise eine wichtige Rolle im Ökosystem ein. Dies begründet sich aus den hohen Individuenzahlen und ihrer Stellung als wichtiger Futterfisch für die Raubfische der Gewässerbereiche in denen sie vorkommen.

Hecht – Esox lucius
Lebenszyklus
– Der Hecht ist wohl der am weitesten verbreitete große Raubfisch unserer Gewässer. Er besiedelt fließende und sthende Gewässer unterschiedlichster Fischregionen vom Gebirge bis an unsere Küste. Die orange – gelblichen gut 2mm großen Eier werden meist von einem Weichen mit mehreren Männchen an verschiedenen Substraten abgelegt. Zum Ablaichen nutzen die Fische im zeitigen Frühjahr meist abgestorbene Pflanzenbestandteile oder Wurzelwerk. Besonders gern werden im Wasser stehende Schilfbestände aus dem Vorjahr genutzt. Die Eier entwickeln sich bei meist langsam steigenden Wassertemperaturen in einem Zeitbereich von ca. 3 Wochen. Die dann schlüpfenden Hechtlarven heften sich mit ihren Klebedrüsen an die Laichsubstrate an und überdauern noch einige Tage, in denen sie den Dottersack restlos aufbrauchen. Dann füllen sie ihre Schwimmblasen und beginnen die Nahrungsaufnahme mit Planktonorganismen passender Größe. Zu dieser zeit weisen die Hechte eine sehr typische Längsstreifung in meist bräunlichen Farbtönen auf. In der Folge fressen die kleinen Hechte alles was sie bewältigen können und stellen sich bei entsprechendem Nahrungsangebot auch sehr schnell auf Fischnahrung um. Dabei ist auch Kannibalismus sehr weit verbreitet und die Jungfische dieses Raubfisches dezimieren sich wohl gegenseitig am effektivsten. Unter optimalen Nahrungsbedingungen und bei gleichbleibend hohen Wassertemperaturen kann es geschehen, dass die Junghechte im ersten Lebensjahr eine Länge von bis 50 cm erreichen. Größen zwischen 20 und 35 cm sind aber bereits üblich. Bei gleichbleibendem Wachstum werden die Männchen oft im zweiten Lebensjahr bei Größen um 50 cm geschlechtsreif während die Weibchen sich noch ein Jahr länger Zeit lassen und dann im dritten oder gar erst im vierten Lebensjahr geschlechtsreif werden. Oft haben sie da die 50 cm schon überschritten. Insgesamt ist es bei dieser Fischart so, dass die Männchen im Mittel deutlich schlechter abwachsen als die Weibchen und eher selten länger als 80 cm werden. Bei den Weibchen kann die maximale Größe mit ca. 1,5m bei einem Gewicht von um 25 kg angegeben werden. Neben Fischnahrung ist der Hecht dafür bekannt, auch andere Beute, wie Wasservögel, Frösche oder selbst kleine Säugetiere, die sich im Wasser aufhalten nicht zu verschmähen. Anatomisch zeichnet sich diese Fischart durch zwei deutlich sichtbare Besonderheiten aus. Hier ist zum einen, dass sehr große, tief eingeschnittene und stark bezahnte Maul zu nennen. Nicht selten wurden Fischer in die Hand gebissen, wenn sie mit einem Hecht ungeschickt hantiert hatten. Auch das Hakenlösen selbst bei kleinen Individuen hat hier schon zu erheblichen Verletzungen geführt. Zum anderen ist die stark nach hinten verlagerte Rückenflosse zu benenne, die in Zusammenwirken mit gegenüber stehender Afterflosse und großer Schwanzflosse ein Antriebsorgan bildet, das dem Fisch eine enorme Beschleunigung ermöglicht. Diese Sprintfähigkeit macht aus dem Hecht einen sehr guten Lauerjäger, wohl den erfolgreichsten unserer Gewässer. Für den Angler ist aber oft beobachtbar, dass der Hecht sich zwar enorm schnell auf den Köder stürtzt, im Zweifelsfall aber auch regelmäßig daneben stößt und sein Beute damit verfehlt. Hat der Hecht einen Fischer aber nicht bemerkt, trifft er nicht selten beim zweiten Versuch die Beute zu schnappen doch noch.